Von Martin Vorländer
Am 5. und 6. Oktober 2006 fanden die diesjährigen OpenVMS Technical Update Days statt, wie in den vergangenen Jahren wieder auf dem Hofgut Kronenhof in Bad Homburg v.d. Höhe. Mit der guten Organisation durch Günter Kriebel und Thomas Siebold (beide HP), den illustren Gästen, die Sue "MamaVMS" Skonetski (HP) mitgebracht hatte, und der guten Bewirtung durch das Hofgut war es wieder eine rundum gelungene Veranstaltung.
Neu war diesmal, dass die etwa 150 Teilnehmer ein Non-Disclosure Agreement (NDA) zu unterschreiben hatten, was bedeutete, dass die Sprecher freier über zukünftige Entwicklungen und Projekte berichten konnten. Alle Vorträge - auch die der deutschsprachigen Referenten - wurden auf Englisch gehalten.
Nach der Vorstellung der Gäste durch Thomas Siebold und der Keynote durch Ken Surplice, HP Product Manager BCS, EMEA, gab uns Sue einen Einblick in ihre persönlichen Favoriten, darunter auch OpenVMS.org (mit besonderer Würdigung von de.OpenVMS.org). Jim Janetos (OpenVMS Engineering) ging im Anschluss auf die aktuellen OpenVMS-Roadmaps ein. Vor dem Mittagessen berichtete Feixiong Liu von der Firma Intel noch über technische Details des Montecito-Prozessor (der sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung zog) und zukünftige Entwicklungen beim Itanium.
Reinhard Neumann vom HP EMEA Storageworks Competency Center stellte uns die neuesten EVA-Systeme vor, gefolgt von Bruce Ellis (Bruden-OSSG), der zeigte, dass Montecito-basierte Integrity Server in vielen Bereichen heute zu Alpha aufgeschlossen haben, was die Performance angeht. Dann folgte ein Highlight: Ruth Goldenberg (HP) referierte über System Service Logging, angereichert mit einigen Fallstudien, wo es zum Finden von Bugs beigetragen hat. Virtualisierung - ein weiterer roter Faden - mit den Teilbereichen global Workload Manager (gWLM) und (Temporary) Instant Capacity (iCAP und TiCAP) war das Thema des folgenden Vortrags von Dave Holt (HP Corporate Business Manager), der hervorhob, dass es erst jetzt mit dem Erscheinen des Montecito möglich sein wird, OpenVMS als Gast-Betriebssystem zu virtualisieren. Nach einem Ausblick auf OpenVMS auf Blades (das 2007 kommen soll) von Jim Janetos, einem (angesichts der fortgeschrittenen Zeit kurzgefassten) Vortrag von Thomas Siebold zum Thema Transitioning und der Session "Ask The Engineering Panel" ging man zum gemütlichen Teil im Restaurant des Hofguts über.
Der zweite Tag wurde eröffnet von Guy Peleg (ehemals OpenVMS Engineering, jetzt Bruden-OSSG), der uns über die Neuerungen im gerade erschienenen OpenVMS 8.3 informierte, und Jim Lanciani (TCP/IP Services Engineering), der das gleiche für TCP/IP Services 5.6 tat. Felix Bapistalla und Karl Bruns stellten anschliessend ihr OpenVMS-Schulungsprogramm vor, gefolgt von Felix Burger (B+B Unternehmensberatung), der Möglichkeiten aufzeigte, eine DECforms-Anwendung zu einer Client/Server-Applikation zu migrieren, wobei der Client ein (halb-)automatisch generiertes Windows-Programm ist. Norm Lastovica (Oracle) brachte uns auf den letzten Stand, was Oracle Classic und Rdb auf OpenVMS Alpha und I64 angeht. Dann nahm uns Ruth mit auf eine sehr persönliche Reise durch 30 Jahre VMS-Geschichte. Im Anschluss stellte uns Brad McCusker (HP) CIFS (basierend auf SAMBA) vor, das Pathworks und Advanced Server ablösen soll. Nach einem kurz gehaltenen Vortrag von Richard "Mr SDA" Bishop (OpenVMS Engineering) über den richtigen Umgang mit Dumpfiles (immer SDA COPY benutzen, insbesondere auf I64) schlossen Guy Peleg und Bruce Ellis die Veranstaltung mit einem Performance-Kochbuch ab.
Mit allgemeinem Applaus wurde die Ankündigung von Thomas Siebold belohnt, dass die Veranstaltung für das nächste Jahr bereits budgetiert sei.
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